San Zeno di Montagna am Gardasee
Wenn es einen Ort wie San Zeno di Montagna nicht schon geben würde, man müsste ihn direkt planen und erbauen – so traumhaft ist es hier, auf knapp 600 Metern Höhe, am Westhang des Monte Baldo. Dieser Gebirgszug erhebt sich auf über 2.000 Meter am Ostufer des Gardasees, und San Zeno liegt an den weniger steilen Ausläufern, die vom Gipfelaufbau des Monte Baldo herunterziehen.
Bevor es weitergeht, müssen wir aber noch kurz korrigieren – denn weiter oben umschreiben wir San Zeno als traumhaft. Aber das stimmt gar nicht. Denn dieses Wort gibt den Reiz dieses Ortes nicht ausreichend, ja noch nicht einmal annähernd wieder. Und das liegt nicht allein daran, dass die Luft hier oben einzigartig gut ist. Nicht nur aus diesem Grund hat es San Zeno zum Kurort gebracht.
Die Historie von San Zeno di Montagna
Heute präsentiert sich San Zeno als schier unscheinbare Gemeinde, in der nur etwa 1.300 Menschen leben. In der Vergangenheit widmeten sich nahezu alle Einwohner der Stadt der Landwirtschaft. Viele Bauern nutzten ihr Tageswerk, um Obst und Gemüse anzubauen. Die Tierhaltung ist in San Zeno seit jeher ein wichtiges Thema. Die Bauern ließen keine Möglichkeiten unversucht, um die aus Pflanzen und Tieren gewonnenen Erzeugnisse zu verarbeiten und daraus leckere Lebensmittel zu gewinnen.
Doch aufgrund der malerischen Lage der Ortschaft am Gardasee war es nur eine Frage der Zeit, bis die Touristen dieses Kleinod für sich entdeckten. Von Beginn an wussten Weltenbummler die fantastischen Ausflugsmöglichkeiten und den imposanten Panoramablick vom „Balkon des Gardasees“ zu schätzen. Es war deshalb nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Hotels, Restaurants und Gasthöfe in dieser Gemeinde ihre Tore öffneten. Heute ist der Tourismus aus der Region nicht mehr wegzudenken.
Kultureller Reichtum: dank dieser Sehenswürdigkeiten
Obwohl San Zeno vor allem für seinen naturlandschaftlichen Reichtum bekannt ist, hat der Ort am Gardasee noch eine weitere Seite.
Im ersten Moment scheint Ca’Montagna zwar nur ein Ortsteil unter vielen zu sein. Doch der Schein trügt. Die größte Sehenswürdigkeit dieses Kleinods trägt den gleichen Namen wie die Ortschaft selbst – Ca’Montagna. Halten Sie die Augen nach diesem Kunstwerk auf. Sie werden es nicht bereuen. Ca’Montagna ist ein im 13. Jahrhundert errrichtetes Patrizierhaus, in dem jede einzelne Etage eine besondere Geschichte erzählt. Denn der Ort, der seit seiner Restauration als kulturelles Zentrum samt Bibliothek genutzt wird, galt vom 13. bis 17. Jahrhundert als Heimat der wohlhabenden Familie Montagna.
Ganze Generationen der Familie nutzten das Haus als Refugium, um sich beruflich der Schafzucht zuzuwenden. Verlieren Sie nicht den Blick fürs Detail. Denn es ist beeindruckend, dass Sie inmitten des hellen Bruchsteins viele verschiedene Baustoffe und noch mehr verspielte Details finden. Regelmäßig ist der Vorhof des Patrizierhauses mit Menschen gefüllt, die sich auf Theatervorstellungen freuen. Denn hier finden noch immer regelmäßig Veranstaltungen statt.
Gute Laune bei diesen Veranstaltungen
Insbesondere zur Sommerzeit pulsiert in San Zeno di Montagna das Leben. Kleinere kulturelle Veranstaltungen wechseln sich ab. An Langeweile ist nicht zu denken. Doch eine Veranstaltung überragt alle anderen – das Kastanienfest. Zur Herbstzeit finden im Oktober in jedem Jahr Auswärtige und Einheimische zueinander, um gemeinsam diese Feierlichkeit zu Ehren der Esskastanie zu begehen. Dass diese Feierlichkeit an diesem Ort begangen wird, ist kein Zufall. Denn schon vor Jahrhunderten galt die Region als kulinarisches Zentrum für diese Delikatesse. Es ist bereits den Römern zu verdanken, dass die Esskastanie die Region um den Gardasee eroberte. Dieses schmackhafte Erlebnis ist Anlass genug, um bis heute dieses Fest zu zelebrieren. Das Kastanienfest ist ein Segen für einheimische Restaurantbetreiber, die die Delikatesse im Herbst in verschiedensten Kastaniengerichten in Szene setzen. An mehreren Wochenenden fühlen sich Feinschmecker von Ende Oktober bis Anfang November magisch von der Ortschaft angezogen, um köstliche Kastanienprodukte zu erwerben. Die Tische der Etablissements sind stets besetzt. Denn für die meisten Gourmets ist es ein Muss, die Gaumenfreuden mit einem Glas des schmackhaften Vino Novello zu verkosten.
Ein weiterer Touristenmagnet ist die Ausstellung von San Michele. Wird die Fiera die San Michele in San Zeno zelebriert, hält es niemanden mehr zu Hause. Dieser Event steht ebenfalls im Zeichen des guten Geschmacks. Denn hier können sich Besucher bäuerliche Leckerbissen schmecken lassen.
Schöne Ausflugsziele in und um San Zeno
San Zeno di Montagna ist zudem dank seiner Lage auch ein beliebter Ausgangspunkt für Tourengänger und Radfahrer, die es in Richtung des Monte Baldo zieht. Wer ein wenig Nervenkitzel sucht, kann allerdings auch richtige Klettertouren in den Wänden des Bergs angehen. Im Umkreis von San Zeno existieren darüber hinaus einige Reiterhöfe. Doch gibt es hier auch einige richtige Herausforderungen, die auf Besucher nicht immer magische Anziehungskraft ausüben: Wer möchte, kann einen Drachen- oder Gleitschirmflug buchen. Und um es nicht zu verschweigen: Allein für die grandiose Aussicht ist der Weg hinauf nach San Zeno eine lohnenswerte Sache. Schließlich werden der Ort und seine Umgebung nicht umsonst als der „Balkon des Gardasees“ bezeichnet.
Der Kletterpark Jungle Adventure Park ist nur einen Steinwurf von San Zeno entfernt. Wenige Kilometer östlich der Ortschaft sind kletterbegeisterte Adrenalinjunkies dazu eingeladen, den Dschungel der besonderen Art auf Steigen, Seilen oder mit Ketten zu erkunden. Die Pfade dieses Kletterparks sind in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt, so dass Kinder ab 1,40 Meter problemlos auf ihre Kosten kommen. Gewiss fällt es an diesem Ort nicht schwer, mit etwas Fantasie in die Fußstapfen von Indiana Jones oder Tarzan zu treten.
Eine Anreise nach San Zeno di Montagna: so gelingt's!
Die einfachste und geläufigste Methode einer Anfahrt nach San Zeno di Montagna ist eine Autofahrt. Folgen Sie der Strecke auf der Brennerautobahn, erreichen Sie das Städtchen am besten über die Ausfahrt Affi. Das heißt, dass Sie die Brennerautobahn an der Ausfahrt „Affi“ bzw. „Lago di Garda Sud“ verlassen, um sich danach in nördlicher Richtung zu orientieren. Verweilen Sie auf der Straße nach Prada, treffen Sie eine gute Entscheidung. Schließlich führt diese Straße direkt bis nach San Zeno di Montagna.
Reisen Sie vom südlichen Gardasee mit Ihrem Fahrzeug an, folgen Sie dem Straßenverlauf nach Costermano, um San Zeno über Castion und San Verolo zu erreichen. Aus nördlicher Gardasee-Richtung biegen Sie von der Gardesana nach Castelletto ab, auf der Sie sich an die Beschilderung zum Restaurant „Alle Fasse“ halten. Folgen Sie dem Wegweiser zu diesem Etablissement, sind Sie auf dem richtigen Weg. Doch bitte bedenken Sie, dass die Straße partiell sehr steil verläuft und Sie eine sehr enge Ortsdurchfahrt passieren müssen. Auf dieser Straße erreichen Sie San Zeno allerdings vom Gardasee schon nach zehn Fahrminuten.
San Zeno di Montagna: das La Dolce Vita genießen
Unten funkeln die sanften Wogen des Sees tiefblau in der norditalienischen Sonne, die an einem azurnen Himmel über der Region Verona steht (die Stadt ist tatsächlich nur 35 Kilometer von hier entfernt und immer einen Ausflug wert), und rundherum ist es in San Zeno einfach nur schön grün.
Inmitten lichter Wäldchen und Olivenhaine liegt das Dorf, das nicht einmal 1.400 Einwohner zählt, über eine Fläche von mehr als 28 Quadratkilometer verteilt. Da ist es kein Wunder, dass die Natur das Bild der Gemeinde dominiert. Das ist für Botaniker und Pflanzenfreunde eine ungeheure Freude, denn in der Umgebung von San Zeno gibt es sehr viele endemische Arten. Das bedeutet: sie kommen hier und nur hier vor. Viele, die sich mit der kontinentalen Pflanzenwelt beschäftigen, nennen die Gegend um San Zeno dann auch folgerichtig den größten botanischen Garten, den es in Europa gibt.